Spontanhochzeit mit einem US-Bürger in den USA

Heutzutage ist das “spontane Heiraten” in den USA keine absolute Seltenheit mehr. Vorausgesetzt für die amerikanische Einwanderungsbehörden ist, man hatte keine Heiratsabsichten bei der Einreise und alles läuft legal ab. Das heißt, ein Ehepartner ist als Besucher mit dem VWP (Visa Waiver Programm) in die USA gereist, um den Freund oder die Freundin wiederzusehen.

Spontanhochzeit ist kein Mittel zum Zweck

Auch wenn eine Spontanhochzeit in den USA legal ist, so ist es illegal und strafbar mit der Absicht zu heiraten, um in den USA bleiben zu können. Die bereitgestellten Informationen sind keine Anleitung zum schnellen Einwandern in die USA. Die Hinweise dienen nur als Information für Liebespaare.

Jeder Einzelfall ist verschieden, daher können die Erforderlichkeiten immer unterschiedlich sein. Zudem sei nochmals gesagt, dass die Einreise in die USA nie den Vorsatz beinhalten darf, in den USA bleiben zu können (es sei denn, man hat vorab das passende Visum beantragt).

Wie es nach der Heirat weitergeht

Viele Menschen können es wohl nicht nachvollziehen, aber es gibt sie, die Spontanhochzeit.

Man hat nun zwei Möglichkeiten:

a) Zurück nach Deutschland reisen und dort warten bis man die

Aufenthaltserlaubnis erhält. Der amerikanische Ehepartner muss das K3 Visum beantragen.

oder

b) Man bleibt in den USA und beantragt AOS – Adjustment of Status. (Mehr Informationen zu AOS)

Man entscheidet sich in den USA zu bleiben

Man hat die Entscheidung getroffen keinen Rückflug anzutreten, sondern in den USA ein gemeinsames Leben aufzubauen. Nun geht es daran, die ganze Sache durchweg legal zu machen. Auch wer mit einem amerikanischen Staatsbürger verheiratet ist, wird nach Ablauf der erlaubten 90 Tage (VWP) illegal im Land sein. Daher muss man unbedingt eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen.

Man muss den Status so bald wie möglich offenlegen (noch vor Ablauf der 90 Tage). Dazu gehört eine Menge Papierkram.

Die wichtigsten Anträge die an die USCIS (United States Citizen and Immigration Services) geschickt werden müssen sind:

  • I-130 (Petition for Alien Relative)
  • I-485 (Application to Register Permanent Resident or Adjustment of Status)

Zusätzlich können noch folgende Formulare mitgeschickt werden:

  • I-765(Application for Employment Authorization)
  • I-131 (Application for Travel Document)

Zudem muss bewiesen werden, dass die Ehe echt ist und dass die Heirat bei der Einreise noch nicht geplant war. Die Angaben müssen korrekt sein und die Ehe darf kein Mittel zum Zweck sein.

Dazu muss eine Sammlung von Beweisen mitgeschickt und/oder zum Greencard Interview Termin mitgenommen werden.

Damit man in den USA bleiben kann, muss der Ehepartner in der Lage sein finanziell unterstützen zu können, damit man dem Staat nicht auf der Tasche liegt. Dafür darf sein monatliches Einkommen nicht weniger als 125% der Armutsgrenze sein (Poverty Guidlines der USCIS).

Sollte das monatliche Einkommen des Ehepartners nicht ausreichen, dann kann man einen Co-Sponsor hinzuziehen. Es gestaltet sich dann allerdings alles schon wesentlich schwieriger.

Ob man eine Greencard erhält und legal in den USA bleiben darf, entscheidet letzten Endes der Beamte der Einwanderungsbehörde. Es steht den Eheleute ein Interview bevor, welches durchaus umfassende Fragen beinhaltet.

Verlobtenvisum als Alternative

Solltet man kurz vor der Hochzeit noch nicht wissen, ob man in den USA bleiben will, so sollte man sich Informationen über das K1 Verlobtenvisum besorgen.

Sollten noch Verpflichtungen in Deutschland anstehen, die sich in 4 – 6 Monaten (so lang ist in der Regel die Wartezeit für das K1 Visum) erledigen lassen, wartet mit dem Heiraten bis man mit dem Verlobtenvisum wieder in die USA einreisen kann.