Coronavirus: Wie sicher ist eine Reise in die USA?

Veröffentlicht am:13.03.2020

Das neue Covid-19 Virus schränkt die Reisefreiheit deutlich ein. Was in der chinesischen Stadt Wuhan begann, hat sich längst zu einer weltweiten Krise entwickelt. Auch Reisen in die USA sind aufgrund des Coronavirus mit großen Einschränkungen verbunden. Am 11. März gab US-Präsident Donald Trump während einer neunminütigen Ansprache an die Nation einen 30-tägigen Einreisestopp für Europäer bekannt. Dieser gilt für all diejenigen, die sich in den vorausgehenden 14 Tagen in den 26 Staaten des europäischen Schengenraums aufgehalten haben. Großbritannien ist von dem generellen Einreisestopp ausgenommen. Wir klären die wichtigsten Fragen, wie sicher eine Reise in die USA in Zeiten des Coronavirus noch ist und worauf sich Reisende jetzt einstellen müssen.

Safe travel in USA

Das Coronavirus in den USA

In den USA sind nach heutigem Stand (13. März 2020) mehr als 1300 Personen an Covid-19 erkrankt. Von den mit dem Coronavirus infizierten Patienten sind 27 Menschen an den Folgen der Krankheit verstorben. Obwohl die Regierung verschärfte Maßnahmen beschlossen hat, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, ist die Zahl der Infizierten bislang weiterhin steigend. Am stärksten betroffen sind die großen Küstenstaaten des Landes, insbesondere Kaliforniern und Florida sowie der Stadtstaat Washington. Washington verzeichnet die meisten Covid-19 Erkrankten in den USA. Dennoch sind fast alle Bundesstaaten betroffen und es ist davon auszugehen, dass auch in den Bundesstaaten, die bislang noch nicht von dem Virusausbruch betroffen sind, in den nächsten Wochen Covid-19 Fälle verzeichnet werden. Die Gefahr sich in den Vereinigten Staaten mit Covid-19 zu infizieren ist aktuell geringer als im europäischen Schengenraum, dennoch ist bei einer Reise in die USA Vorsicht geboten, insbesondere in großen Städten. Reisende sollten alle USA spezifischen Sicherheitshinweise beachten, zudem gelten die generellen Sicherheitshinweise für Covid-19, wie häufiges und regelmäßiges Händewaschen, Abstand zu anderen halten und die Hände nicht ohne vorheriges Waschen und Desinfizieren mit dem Gesicht in Berührung bringen.

Wer in den USA krank wird muss die Behandlungskosten selbst tragen, es sei denn im Voraus wurde eine Reiseversicherung für die USA abgeschlossen. Dennoch kann es sein, dass Patienten in Vorkasse treten müssen. Die Behandlungskosten sind in den USA um ein Vielfaches höher als in Europa, die Ansteckung mit Covid-19 in den Vereinigten Staaten sollte deshalb dringend vermieden werden. Dies gilt insbesondere für ältere Personen und Personen mit Vorerkrankungen.

Der Einreisestopp für Bürger der Europäischen Union in die Vereinigten Staaten

Von Freitag 13.März ab 23.59 Uhr (Ortszeit/Samstag, 4.59 Uhr MEZ) gilt ein Einreisestopp in die Vereinigten Staaten für EU-Bürger und US-Ausländer, die sich in den vergangenen 14 Tagen im europäischen Schengenraum aufgehalten haben. Das Einreiseverbot gilt für alle Reisenden bis zum 12. April. Auch Urlauber und Reisende, die bereits Flüge und Hotels gebucht und sich ein Visum für die USA besorgt haben, sind von dem Einreisestopp betroffen. Transitflugreisen mit Zwischenstopp in den USA werden teilweise weiterhin durchgeführt, allerdings ist mit erheblichen Einschränkungen im Flugverkehr zu rechnen. Experten empfehlen Zwischenstopps in den Vereinigten Staaten bei Flugreisen wenn möglich zu vermeiden.

Hinzu kommt: Zahlreiche Flugreisen in und aus den USA fallen aufgrund von Covid-19 aus. Auch das Einreisen mit der Fähre ist nicht mehr möglich. US-Bürger, die von Europa zurück in die USA reisen möchten, müssen vorab medizinische Untersuchungen durchlaufen, in denen auf Covid-19 getestet wird. Wer positiv testet, darf nicht einreisen.

Wenn die USA-Reise bereits bezahlt wurde

Wurde die Reise bereits bezahlt, haben Pauschalreisende in Deutschland ein Recht auf Entschädigung. Die Veranstalter sind verpflichtet ihren Kunden entweder den Reisepreis voll zurückzuerstatten oder eine Umbuchung auf ein gleichwertiges Angebot vorzunehmen. Für Individualreisende ist die Situation komplizierter. Hier besteht kein allgemeines Recht auf eine Geldzurückerstattung. Es bietet sich deshalb an mit der Unterkunft zu verhandeln. Individuell gebuchte Flugreisen, die nicht durchgeführt werden, müssen zurückerstattet werden. Bei Fluggesellschaften, die ihren Hauptsitz nicht in Deutschland haben, kann es jedoch schwierig werden die Flugpreiserstattung durchzusetzen. In diesem Fall kann Verhandlungsgeschick ebenfalls helfen.

Generell gilt, durch Einreisebeschränkungen und die Ausbreitung des Coronavirus sind Reisen in die USA momentan nicht sicher. Wenn nicht absolut zwingen erforderlich sollten auch Personen, die nicht vom Einreisestopp betroffen sind, von einer Einreise in die Vereinigten Staaten zum jetzigen Zeitpunkt absehen.