5 Tipps zum Freunde finden (nicht nur in den USA)

Wer mit einer Haltung aus Vorurteilen in einer fremden Kultur Fuß fassen möchten, tut sich schwer. Handlungen sind genau von diesen Vorurteilen geprägt. Mit einer voreingenommenen Einstellung verschließt man sich selbst vor der Umwelt, anstatt frei von Vorurteilen darauf zuzugehen.

Beurteilung und Verurteilung liegen manchmal nah beieinander. Das Leben fern der Heimat ist anders. Nur durch eine innere Offenheit und Aufgeschlossenheit ist man selbst in der Lage, die Kultur, das Land und die Leute wirklich kennenzulernen.

Jede Kultur hat ihre eigenen Werte und Regeln bezüglich Freundschaften. Zudem hat jeder Mensch wohl bereits seine ganz eigenen Erfahrungen mit Freundschaften gemacht und gestaltet diese etwas anders.

Manche Menschen haben konkrete Vorstellungen über Freundschaften und was einen guten Freund ausmacht und wie eine Freundschaft funktionieren sollte. Schließlich beeinflussen persönlichen Erfahrungen das Verhalten im Umgang mit anderen Mitmenschen.

Wer versucht, Erwartungen, was eine Freundschaft ausmacht, nicht gar so sehr zu fokussieren, sondern eher auf andere zugeht und den Kontakt in dem Moment genießen, kann offener die Zeichen und Gesten anderer erkennen. Dadurch ist man selbst nicht zu sehr mit seinen eigenen Kriterien beschäftigt.

Nach draußen zu gehen und an Veranstaltungen teilzunehmen, trägt besonders zur Kontaktaufnahme mit der Umwelt bei.

Auf andere Menschen zuzugehen und ein Gespräch anzufangen, bedarf manchmal Überwindung und ein bisschen Mut. Ganz egal, ob es die Person im Starbucks ist, die den Kaffee macht, oder der Briefträger, die Nachbarin, oder die Person im Sportkurs – ein Gespräch anzufangen, von sich zu erzählen, ist hilfreich. Manchmal ergibt sich so die ein oder andere Möglichkeit, die zu weiteren Kontakten oder sogar zu einer Freundschaft führt.

Meetup-Groups, Book-Clubs, Sportvereine oder die Teilnahme an Workshops am community education center sind weitere gute Möglichkeiten. Überall dort können Kontakte entstehen und sich Freundschaften entwickeln. In den lokalen Moms-Club, im Fitnessstudio, in der Hundeschule oder beim Yoga finden sich ebenso Gleichgesinnte. Mit Kindern ist es zudem sicher einfacher, neue Leute kennenzulernen, da man bei Veranstaltungen für Familien leicht miteinander ins Gespräch kommt.

Häufig dauert es, bis man sagen kann, es ist ein guter Freund. Es braucht Zeit, Einsatz und viel Geduld. Manchmal verlaufen sich Bekanntschaften auch wieder. Wer bereit ist, Zeit zu investieren und aktiv auf andere zugeht, hat im Alltag gute Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen.

Die Initiative ergreifen, sich unterhalten und Aktivitäten nachgehen sind gute Wegweiser, um Freunde in den USA zu finden.

Vor allem ist es wichtig, die andere Person, so zu akzeptieren wie sie wirklich ist. Die eigenen Erwartungen, Vorurteile, Weltanschauungen, Haltungen und persönlichen Lebenserfahrungen können uns beeinflussen und uns im Weg stehen.

Nur wer sich davon frei macht, kann eine Freundschaft aufbauen, die auf Akzeptanz, Respekt und Vertrauen basiert. Natürlich muss die Chemie stimmen. Doch diese verlangt ebenso eine gewisse Offenheit.

"How rare and wonderful is that flash of a moment when we realize we have discovered a friend." - William Rotsler

Jeder Mensch hat wohl seine eigenen Tipps. Gerne könnt ihr sie mit uns teilen.

Sandra Seibert ist zertifizierter professioneller Life Coach, Expatpartnerin, Mutter und AdultThirdCultureKid. Sie hilft anderen USA-Auswanderern beim Einleben, Kulturschock oder Heimweh und schreibt regelmäßig für unsere Webseite.